Stimmen junger Europäer*innen

Was haben junge Europäer*innen anlässlich des Europäischen Jahres der Jugend zu sagen? Mit wem haben sie im Rahmen der Mitmachkampagne "Dein Europa - Dein Jahr!" gesprochen? Ihre Berichte kannst du hier lesen, anschauen und hören.

Zum Lesen

Fachveranstaltung „Europäisches Jahr der Jugend 2022 in NRW“

Am 21.03.2023 lud die Servicestelle für mehr internationale Jugendarbeit in NRW in den Wissenschaftsparkt Gelsenkirchen zur Fachveranstaltung „Europäisches Jahr der Jugend 2022 in NRW“ ein. Im Mittelpunkt der Fachveranstaltung standen sowohl der Erfahrungsaustausch und als auch der Erfahrungstransfer auf Ebene der Träger, Institutionen und Fachkräfte. Der Einladung folgten rund 60 Fachkräfte der offenen Kinder-und Jugendarbeit und einige Interessierte aus anderen Bereichen.

Nach der Begrüßung durch Hans Frey (aktuelles forum e.V.), Dr. Thomas Weckelmann (Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW) und der Videobotschaft von Petra Kammerevert (Mitglied des Europäischen Parlaments) beendete Manfred von Hebel (JUGEND für Europa) den 1. Teil des Vormittages mit einem fachlichen Input zu „Europäische Jugendarbeit: Status Quo und Herausforderungen“.

Anschließend wurden unterschiedliche Projekte aus NRW vorgestellt, die im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend durchgeführt worden sind. Den Anfang machte das aktuelle forum, vertreten durch Markus Schröder und Mayka Kleine-Hering, mit der Vorstellung folgender Projekten: die Brüsselfahrt, die Entwicklung des Spiels „escape game to water“, den Fachkräfteaustausch zwischen NRW und Frankreich und die Planung sowie Durchführung der Fachveranstaltung. Das Projekt „Jugendgipfel Monheim am Rhein 2022“ stellten Achim Wieghardt und Elisabeth Schweiger von der Stadt Monheim am Rhein vor. Markus Kier von der Kreisstadt Mettmann und der Tänzer und Entertainer Neso Salievic zeigten ihre Ergebnisse des „Me against racism Festivals“ in Form eines Kurzfilmes. Maja Iwer und Tobias Branahl von Die Falken – Landesverband NRW berichteten über die Teilnahme von Kindern- und Jugendlichen aus NRW an dem internationalen Großzeltlager in Großbritannien, welches vom „International Falcon Movement“ im Jahr 2022 durchgeführt worden ist. Abschluss des Vormittages machte schließlich Ilva Menzel vom Arbeitskreis G5 (AGOT-NRW, LJR NRW, LKJ NRW, PJW NRW, LAG JSA NRW) mit dem Kurzfilm „Was ist eigentlich Europa für die Jugendförderung in NRW?“.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen begaben sich dann alle Teilnehmenden zum Markt der Möglichkeiten. Dort bekamen die Teilnehmenden Informationen zu unterschiedlichen Organisationen und Institutionen in NRW sowie die Möglichkeit zum informellen Austausch. Beim Markt der Möglichkeiten waren folgende Institutionen und Organisationen vertreten: aktuelles forum e.V., die Servicestelle für mehr internationale Jugendarbeit in
NRW, Eurodesk Deutschland, Transfer e.V., Das Programm „Jugend gestaltet Zukunft – Internationale Jugendarbeit an Orten der Erinnerung“ des LVRs gemeinsam mit dem Kolpingbildungswerk Neuss, die Deutsch-Türkische Jugendbrücke, Understanding Europe, der DPJW vertreten durch Aktion-West-Ost e.V. und der DFJW als Infostand.

Zum Abschluss des Tages fanden sich Anja Florack (MKJFGFI des Landes NRW), Manfred von Hebel (JUGEND für Europa), Robert Helm-Pleuger (Eurodesk Deutschland), Marlene Gärtner (Understanding Europe), Steven Edwards (AEJ-NRW) und Mayka Kleine-Hering (Servicestelle für mehr internationale Jugendarbeit in NRW) zu einer Podiumsdiskussion zusammen. Die Themen der Podiumsdiskussion waren die Ergebnisse und die daraus resultierende Lerneffekte des Europäischen Jahres der Jugend 2022 sowie Perspektiven für die Zukunft.

Die Veranstaltung wurde durch ein Graphic Recording von Stephan Lomp dokumentiert.

Europäisches Jahr der Jugend: Bettina Bundszus zieht Bilanz

Gerade junge Menschen haben in den vergangenen Jahren während der Corona-Pandemie viele Einschränkungen erfahren müssen. Viele spüren noch heute die Folgen. Grund genug, für die Europäische Kommission das Jahr 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend auszurufen und somit die junge Generation in Europa besonders zu würdigen. In ganz Europa sollte dieses Jahr für junge Menschen und für Jugendorganisationen in Europa einen Aufbruch in eine Zukunft mit mehr Angeboten und Möglichkeiten bedeuten und den Meinungen und Ideen junger Menschen in Europa mehr Gehör verschaffen.

„Dein Europa – Dein Jahr!“

„Dein Europa – Dein Jahr!“ so haben wir das Europäische Jahr der Jugend in Deutschland getauft. Eine breite Mitmach-Kampagne war das Herzstück unserer Aktivitäten auf Bundesebene. Mit der Kampagne haben wir Entscheider*innen sowie die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht, was junge Menschen bewegt und welche Meinungen und Ansichten sie zu verschiedenen Themen haben. Die Themen für die Gespräche wurden dabei von den jungen Menschen selbst gesetzt.

Den Kampagnenauftakt am Europatag, dem 9. Mai, bildete ein Austausch von Bundesjugendministerin Lisa Paus mit Jugendvertreter*innen über deren Engagement in der Flüchtlingshilfe und die Arbeit von Jugendverbänden in Deutschland und der Ukraine. Bei meinen Gesprächen als nationale Koordinatorin für das Europäische Jahr der Jugend in Deutschland war es mir wichtig, mich mit möglichst unterschiedlichen Gruppen junger Menschen auszutauschen und dabei ihr Lebens- und Engagementumfeld kennenzulernen. So habe ich unter anderem mit jungen Studierenden des STREET COLLEGE gesprochen, an dem Lernende - mit und ohne Abitur - selbst ihre Lerninhalte und Kurspläne bestimmen. Einige holen Abschlüsse nach, andere entwickeln ihre ganz eigenen Talente und Stärken. Außerdem durfte ich das ViFest, ein Festival für Gebärdensprachler*innen, besuchen und mich dort mit tauben jungen Menschen über ihr Engagement, aber auch die Hindernisse, vor denen sie in verschiedenen Lebenssituationen stehen, austauschen.

Kurzberichte über die Gespräche wurden neben weiteren Beiträgen zum Europäischen Jahr der Jugend auf unserer eigenen nationalen Website zum Europäischen Jahr der Jugend veröffentlicht. Zudem konnten für Deutschland 2022 insgesamt knapp 650 Aktivitäten rund um das Europäische Jahr der Jugend auf der digitalen Landkarte der Europäischen Kommission gesammelt werden. Darunter waren u. a. vielfältigen Aktivitäten von Vereinen und Verbänden sowie von staatlichen Stellen auf allen föderalen Ebenen.

Die Stakeholder-Gruppe

Bei meiner Arbeit als Nationale Koordinatorin zur Umsetzung des Aktionsjahres in Deutschland wurde ich von einer Stakeholder-Gruppe tatkräftig beraten und unterstützt. Diese setzte sich überwiegend aus jungen Menschen zusammen, aus Vertreter*innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie engagierten Einzelpersönlichkeiten aus den diversen Lebenswelten junger Menschen.

Bei unseren Treffen haben wir uns mit den Aktionen und den Zielen des Europäischen Jahres beschäftigt und immer wieder kritisch reflektiert, wo wir stehen und wo es noch hingehen soll. Dabei stand die Frage, was von einem solchen Aktionsjahr langfristig bleiben wird, besonders im Fokus. Dies haben wir sowohl mit Vertretungen der Europäischen Kommission als auch mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments diskutiert.

Die Ergebnisse ihrer Diskussionen zu diesem Thema hat die Stakeholder-Gruppe in einem Empfehlungspapier zusammengefasst. Das Gremium konzentrierte sich dabei auf vier Schwerpunktthemen:

  • die Auswirkungen der multiplen Krisen auf junge Menschen, z.B. auf ihre mentale Gesundheit;
  • die Frage, wie man Europa jungen Menschen näherbringen kann,
  • das Empowerment junger Menschen sowie
  • die Förderung von Diversität.

Konkret wird gefordert, junge Menschen und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Alle relevanten Akteur*innen sollten das Recht auf Jugendbeteiligung anerkennen und darauf hinwirken, dass junge Menschen Gesellschaft und Politik als etwas verstehen und erleben, an dem es sich lohnt, aktiv mitzuwirken. Sie wollen, dass die Perspektiven und Interessen junger Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen stärker berücksichtigt werden müssen.

Die Stakeholdergruppe fordert außerdem: Jugendaustauschprogramme müssen stärker finanziert, stärker bekannt und für alle in der EU lebenden jungen Menschen zugänglich gemacht werden - auch für junge Menschen, die keinen europäischen Pass besitzen, aber ihren rechtmäßigen Wohnsitz in der EU haben. Um auch sozial und strukturell benachteiligten sowie individuell beeinträchtigten jungen Menschen eine Teilnahme zu ermöglichen, braucht es zum Teil neue, innovative Ansätze. Dabei ist es auch wichtig, dass die Austauschprogramme nicht nur zugänglich sind, sondern die Informationen darüber auch wirklich alle jungen Menschen erreichen.

Viele Punkte aus dem Empfehlungspapier können gut und werden zum Teil bereits konkret aufgegriffen und umgesetzt. Als Beispiel seien hier die „Mental Health Coaches“ genannt, ein neues Programm zur Stärkung der mentalen Gesundheit von jungen Menschen an Schulen, das im Sommer an den Start geht.

Was bleibt? Was kommt? – Eine Bilanz

Festzustellen ist, dass das Europäische Jahr der Jugend zu verstärkten Aktivitäten geführt hat. So haben bspw. Jugendverbände vermehrt Dialoganfragen von politischer Seite erhalten. Dies konnte dazu genutzt werden, (bestehende) Positionen und Perspektiven von jungen Menschen und zivilgesellschaftlichen Jugendstrukturen herauszustellen und zu kommunizieren.

Allerdings weist die Stakeholder-Gruppe auch darauf hin, dass das Europäische Jahr der Jugend ihrer Einschätzung nach hinter seinen Potenzialen zurückgeblieben ist. Einer der Gründe hierfür war die sehr kurze Zeitspanne zwischen der Ankündigung des Aktionsjahres im September 2021 und dem offiziellen Start am 1. Januar 2022. Für eine sorgfältige Konzeptionierung und Planung von Vorhaben und Aktivitäten, die alle relevanten Akteure einbezieht und auch junge Menschen anspricht, die bislang nicht oder nur wenig erreicht werden, ist deutlich mehr Vorlaufzeit notwendig.

Trotz vielfältiger Bestrebungen und einer Kommunikation über verschiedene direkte und indirekte Kanäle ist es in einem großen Land wie Deutschland zudem eine Herausforderung, junge Menschen unterschiedlicher Bildungsschichten und Lebenswelten vor Ort zu erreichen. Eines steht fest: Ein einzelnes Europäisches Jahr ist hierfür nicht ausreichend!

Mit meinen Kolleg*innen der EU-Mitgliedsstaaten bin ich einer Meinung, dass das Europäische Jahr der Jugend ein zusätzlicher Impuls für einen langfristigen Prozess der weiteren Stärkung des Empowerments und der Beteiligung von jungen Menschen in Europa sein muss. Seit Langem setzen wir uns dafür ein, die Meinungen, Ideen und Perspektiven junger Menschen stetig und ressortübergreifend zu beachten und in das eigene Handeln einzubeziehen. Mit dem Rückenwind des Europäischen Jahres der Jugend werden wir jugendpolitische Kernthemen und -ideen in Deutschland und auf EU-Ebene weiterverfolgen und mit den laufenden, längerfristigen Prozessen verbinden. Zu diesen zählen auf Bundesebene u. a. der Nationale Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung zur Weiterentwicklung der Jugendstrategie der Bundesregierung, das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit, das Bündnis für die junge Generation sowie auf europäischer Ebene die Umsetzung der EU-Jugendstrategie.

Bettina Bundszus ist seit 2014 Leiterin der Abteilung „Kinder und Jugend“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Nationale Koordinatorin für das Europäische Jahr der Jugend 2022.

Das kann doch keine*r bezahlen! Zeit für Entlastung junger Menschen

Am 10. Dezember 2022 fand in der Leipziger Jugendkirche PAX im Rahmen des Europäischen Jahrs der Jugend eine EU-Jugenddialogveranstaltung statt. Unter dem Titel „Das kann doch keine*r bezahlen! Zeit für Entlastung junger Menschen“ diskutierten Teilnehmende aus Leipzig und ganz Deutschland über die Auswirkungen der Energiekrise auf das Leben von jungen Menschen. Dabei erarbeiteten sie in drei Arbeitsgruppen zu den Themen „Inflation, Wirtschaft und Finanzen“, „Nachhaltigkeit“ und „Demokratie und politische Partizipation“ politische Forderungen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierten die jungen Teilnehmenden mit Holger Mann (Mitglied des Deutschen Bundestags, SPD) und Juliane Nagel (Mitglied des sächsischen Landtags, Mitglied des Leipziger Stadtrats, Die Linke) über ihre Arbeitsergebnisse. Außerdem bestand die Möglichkeit die eigenen Forderungen als Videobotschaft an politische Entscheidungsträger*innen aufzuzeichnen.

Die Teilnehmenden forderten im Rahmen der Veranstaltung z.B. ÖPNV bezahlbar zu machen oder dass Unis und Bildungseinrichtungen nicht schließen, um Energie zu sparen. Bezogen auf Nachhaltigkeit gehörten zu den Forderungen: mehr Mülleimer, mehr Nutzung von Secondhand-Kleidung, mehr Recycling. In Zeiten der Energiekrise sollen z.B. der Ausstieg aus fossilen Energieträgern sowie die Reformierung des Strommarktes erfolgen. Die dritte Arbeitsgruppe formulierte unter anderem den Wunsch, junge Menschen mehr an politischen Prozessen zu beteiligen, sie forderte mehr finanzielle Mittel für Jugendbeteiligungsprojekte und schlug z.B. vor, das Wahlalter auf 14 Jahre zu senken.

Zum Abschluss der Veranstaltungen schlossen Holger Mann und Juliane Nagel mit den Teilnehmenden wetten ab, sich für ihre Belange einzusetzen. Diese findet ihr unter www.jugenddialog.de 

Die EU-Jugenddialogveranstaltung wurde gemeinsam vom Deutschen Bundesjugendring (DBJR), der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V., dem Stadtjugendring Leipzig e.V., dem Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) dem Soziokulturellen Zentrums „Villa Leipzig“der Evangelischen Landeskirche Sachsens und der PAX Jugendkirche Leipzig ausgerichtet.

Fachtag: „Vom Europäischen Jahr der Jugend zu einer Berliner Jugendstrategie“

Jugendcheck, Wahlalter 16, Jugendberichte, kommunale Beteiligung: Beim Fachtag des Landesjugendring Berlin drehte sich am 30. November 2022 alles um eine Berliner Jugendstrategie, die die Berliner Koalition entwickeln möchte. sammen kamen Vertreter_innen aus Politik, Verwaltung, Fachöffentlichkeit und Expert_innen aus unterschiedlichen Bundesländern, in denen es schon Ansätze für Jugendstrategien gibt. In Vorträgen und Workshops mit Praxisbeispielen gab es viel Austausch, es wurde voneinander gelernt und Pläne wurden geschmiedet. Nach einem Grußwort von Berlins Kultursenator Dr. Klaus Lederer und einem Vortrag von Rainer Wiebusch vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie einem Input von Heidi Schulze von der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe ging es für die Teilnehmenden in Fachforen zu Schwerpunkten von Jugendstrategien in den intensiven Austausch. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema "Wie weiter auf dem Weg zu einer Berliner Jugendstrategie?" disku ierten Abgeordnete der Berliner Fraktionen von SPD, BÜNDNIS90/Die Grünen, CDU, Die Linke und FDP Maßnahmen und Umsetzung einer Jugendstrategie für Berlin. Die Veranstaltung schloss Jugendsenatorin Astrid-Sabine Busse mit einem Vortrag ab. Gefördert wurde der Fachtag von Senatsverwaltung für Kultur und Europa und Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie im Europäischen Jahr der Jugend 2022.

4. Sitzung der Stakeholder-Gruppe zum Europäischen Jahr der Jugend

Am 9. Dezember fand die vierte Sitzung der Stakeholder-Gruppe zum Europäischen Jahr der Jugend (EJJ) in Berlin statt. Neben einem Austausch mit einer Europaabgeordneten und einer Vertreterin der Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport und Kultur der Europäischen Kommission stand insbesondere die Reflexion über das zu Ende gehende Aktionsjahr auf der Agenda. 

Nach einem kurzen Einstieg fand gleich zu Beginn der Sitzung ein Gespräch mit Petra Kammerevert, Abgeordnete des Europäischen Parlaments und Mitglied im dortigen Ausschuss für Bildung und Kultur statt. Auch das Europäische Parlament hat Bilanz zum EJJ gezogen und am 24. November eine Entschließung zum Thema „Europäisches Jahr der Jugend 2022 – Vermächtnis“ angenommen. Darin erkennen die Abgeordneten das EJJ als starkes Zeichen des Engagements der EU für die jungen und künftigen Generationen an, kritisieren aber, dass das EJJ unter anderem aufgrund der kurzen Vorlaufzeit in seiner Umsetzung nicht sein volles Wirkungspotential entfalten konnte. Das Europäische Parlament fordert die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten deshalb auf, eine nachhaltige Wirkung des EJJ sicherzustellen. Wie dies konkret aussehen könnte, darüber diskutierten die Mitglieder der Stakeholder-Gruppe angeregt mit ihrer Dialogpartnerin. 

Die Frage nach den Wirkungen des EJJ in Deutschland und auf EU-Ebene stand auch im Mittelpunkt der weiteren Sitzung. Die Mitglieder der Stakeholder-Gruppe tauschten dazu ihre Perspektiven aus, diskutierten intensiv über ihre eigenen Empfehlungen zu diesem Thema und hatten schließlich Gelegenheit, mit einer Vertreterin der Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport und Kultur (DG EAC) der EU-Kommission über diese Frage zu sprechen. Die DG EAC hat innerhalb der EU-Kommission die Federführung für das EJJ und koordiniert die europäischen Aktivitäten und die Kommunikation rund um das Aktionsjahr. Dazu zählen Social-Media-Aktivitäten, Dialogformate der EU-Kommissarinnen und -Kommissaren mit jungen Menschen sowie die „Voice your vision“-Plattform . Die EU-Kommission wird in den kommenden Monaten unter Beteiligung der Mitgliedstaaten und der Zivilgesellschaft eine Bestandsaufnahme zum EJJ vornehmen und bis Ende 2023 einen Bericht mit Empfehlungen zum Vermächtnis des EJJ veröffentlichen. 

Am Ende der Sitzung bedankte sich Bettina Bundszus, nationale Koordinatorin für das EJJ in Deutschland, bei den Mitgliedern der Stakeholder-Gruppe für ihre aktive Mitarbeit in dem Gremium, ihre wertvollen Impulse für die Umsetzung des Aktionsjahres sowie die angeregten Diskussionen. Die Stakeholder-Gruppe wird im Januar 2023 zu einer abschließenden Sitzung zusammenkommen.

Zum Hintergrund: Die Stakeholder-Gruppe zum Europäischen Jahr der Jugend unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch Beobachtung, Reflexion und Beratung bei der Umsetzung des EJJ in Deutschland. Sie besteht aus 17 Personen, die in unterschiedlichen Zusammenhängen in der Jugendarbeit sowie der Kinder- und Jugendhilfe aktiv sind und mit ihren Erfahrungen vielfältige Impulse in die Diskussionen zur Durchführung des EJJ einbringen.

Abschlusskonferenz des EJJ

Unter dem Motto „Claim the Future“ fand am 6. Dezember 2022 die europäische Abschlusskonferenz des Europäischen Jahres der Jugend im Europäischen Parlament in Brüssel statt. Rund 700 überwiegend junge Menschen kamen zusammen, um gemeinsam auf das Aktionsjahr zurückzublicken und um über dessen „Vermächtnis“ zu reflektieren. Besondere Aufmerksamkeit wurden den Themen "inklusives und digitales Europa durch Bildung" und "mentale Gesundheit" gewidmet. Das Event wurde vom Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission und dem Rat der EU, repräsentiert von der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft, organisiert und von jungen Menschen mitgestaltet. 

Das vollständige Programm und die Webstreams der Veranstaltung zum Nachschauen finden sich auf dem Europäischen Jugendportal.
 

Plakate der Abschlusskonferenz des Europäischen Jahres der Jugend

Europa bei der „Langen Nacht der Demokratie“ in Aschaffenburg

Die Juniorbotschafter*innen des Dalberg-Gymnasiums informierten über die EU

Am 1. Oktober 2022 fand in Aschaffenburg erstmals die „Lange Nacht der Demokratie“ statt. Eine Vielzahl von Organisationen hatte sich zum „Netzwerk Demokratie“ zusammengetan, um mit verschiedenen Aktionen zu zeigen, wie vielfältig Demokratie sein kann und wie wichtig sie für unsere Gesellschaft ist. Im Jukuz gab es beispielsweise eine Veranstaltung mit dem Titel „Demo-Crazy – Dance for Peace“, es gab einen Poetry-Slam, einen Vortrag in der VHS und eine Rathausführung bei Nacht. Im Zentrum standen jedoch Infostände rund um das Blaue Klavier am Eingang der City Gallery. Hier informierten auch die Juniorbotschafterinnen und Juniorbotschafter des Dalberg-Gymnasiums anhand von aktuellen Broschüren und einem Quiz über die Europäische Union. In Gesprächen wurde offensichtlich, dass die EU vielen Menschen wichtig ist und dass es große Sorgen gibt, weil die Demokratie derzeit häufig Angriffen ausgesetzt ist. Umso wichtiger, immer wieder über die vielen Vorteile, die die Demokratie mit sich bringt, zu informieren und neue Kontakte mit anderen demokratischen Organisationen zu knüpfen. Beides ist bei der „Langen Nacht der Demokratie“ gelungen und so bleibt zu hoffen, dass es 2023 eine Fortsetzung geben wird und auch zwischendurch das so wichtige Thema von allen beteiligten Organisationen aufgegriffen wird. Am Dalberg-Gymnasium gab es rund um die „Lange Nacht der Demokratie“ außerdem eine online-Diskussion mit der Europa-Abgeordneten Terry Reintke zum Thema LGBTQI+ und am 06. Oktober reisten fünf Juniorbotschafterinnen mit ihren Lehrkräften Anja Roßmann und Dr. Martin Trageser nach Rüsselsheim, wo eine Konferenz stattfand, bei der sich Botschafterschulen für das Europäische Parlament vernetzten, um gemeinsam den europäischen Gedanken weiterzutragen.

Dr. Martin Trageser

Taube junge Menschen im Austausch mit der nationalen EJJ-Koordinatorin

Am Rande des ViFest!, einem Festival für Gebärdensprachnutzende in Berlin, tauschte sich Bettina Bundszus, nationale Koordinatorin für das EJJ und Abteilungsleiterin Kinder und Jugend im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit tauben jungen Menschen aus. 

Dabei wurden das Engagement der jungen Erwachsenen für das ViFest! und die Gebärdensprachkultur genauso thematisiert wie die zahlreichen Hindernisse, vor denen taube Kinder und Jugendliche im Alltag, im Bildungssystem, in der Gesellschaft allgemein und beim ehrenamtlichen Engagement stehen. 

Im Europäischen Jahr der Jugend sollen die Wünsche und Forderungen der jungen Menschen sichtbar werden. Sie erwarten: 

  • Jedes Kind muss von Geburt an Gebärdensprache lernen können. Es muss ein Anrecht auf entsprechende Angebote (auch für Eltern) geben.  
  • Alle tauben Kinder und Jugendlichen müssen Unterricht in Gebärdensprache erhalten - sowohl an Schulen für Taube und Schwerhörige als auch an Regelschulen. Dabei ist es wichtig, dass die Lehrkräfte über eine hohe qualitative Kompetenz in Gebärdensprache verfügen. 
  • Die Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement tauber junger Menschen müssen verbessert werden, zum Beispiel durch zusätzliche Förderung für Gebärdensprachdolmetschung oder hauptamtliche Unterstützung.
  • Tagungsorte und -häuser für Kinder- und Jugendgruppen müssen besser an die Bedarfe tauber Menschen angepasst werden.

An dem Gespräch nahmen Vertretenden der Deutschen Gehörlosen Jugend, dem Berlin Jugendverein jubel3 und dem Organisationsteam des ViFest! teil. Auf Einladung der organisierenden Personen nutzte Bettina Bundszus zudem die Gelegenheit, einen Einblick in die Vielfalt der Gebärdensprachkultur zu erhalten und einen Blick hinter die Kulissen der Veranstaltung zu werfen.

Take 5 for Europe #createyourEurope

Norddeutsche Jugendkonferenz

Vom 01.-03. Juli 2022 fand die norddeutsche Jugendkonferenz Take5forEurope in Bad Segeberg statt. 50 junge Menschen haben ihre eigenen Vorstellungen für ein besseres Europa entwickelt, mit Politiker*innen diskutiert und ihre politischen Forderungen gestellt. Viele der Forderungen sind als Wette konkretisiert und mit den Entscheidungsträger*innen abgeschlossen worden. In einem Jahr wird überprüft, wer die Wette gewonnen hat. Wird es weiterhin ein 9-Euro-Ticket geben? Wir drücken die Daumen! Alle Wetten, die auf der Jugendkonferenz mit Politiker*innen abgeschlossen wurden finden sich hier.

Worum ging´s bei Take 5?

Take 5 ist für Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren aus den fünf norddeutschen Bundesländern, die Interesse an politischen Themen haben.  
Deutschland und Europa befinden sich im Wandel: Digitalisierung, Sicherheit und Demokratie in Europa, Umwelt– und Klimaschutz, Vielfalt, Chancengleichheit, Bildung und, und, und — die Themen sind zahlreich. Aktuell wird alles immer noch durch Corona beeinflusst. Vieles wurde in Frage gestellt und die Meinung junger Menschen wurde zu wenig berücksichtigt. 

Auf der Jugendkonferenz wurde jungen Menschen Zeit und Raum geben, um sich mit Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen aus der Verwaltung auszutauschen. Dabei konnten die Jugendlichen von Anfang an ihre Ideen einbringen und eigene Themen setzen. Die Forderungen der Teilnehmenden wurden zunächst erarbeitet und verschriftlicht und anschließend mit Politiker*innen diskutiert. 

Am letzten Tag der Konferenz konnten sich die Teilnehmenden auf einer Engagementbörse über die vielfältigen Möglichkeiten informieren, sich zu engagieren. 
Folgende Engagementmöglichkeiten/ Projekte stellten ihr Arbeit vor.

  • Jump-Team vom DBJR
  • Kinder- und Jugendbeiräte
  • Eurodesk zu Engagement im Ausland / Solidaritätsprojekten
  • Praxisbericht Freiwilligendienst
  • Tafel Jugend
  • Team Global
  • Fridays for Future

Was ist Take 5?

Take 5 ist ein Netzwerk von Jugendorganisationen und den Landesjugendbehörden aus Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein. Seit 2010 organisieren wir Jugendkonferenzen, um junge Menschen und Politiker*innen an einen Tisch zu bringen. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, ihre Meinung zu sagen und so politische Prozesse mitzugestalten.

Nationale EJJ-Koordinatorin zu Gast im STREET COLLEGE

Am Internationalen Tag der Jugend tauschte sich die nationale Koordinatorin für das EJJ, Bettina Bundszus, mit jungen Studierenden des STREET COLLEGE aus. Dabei ging es u.a. um mehr finanzielle Hilfen für Kinder und Jugendliche, eine lebensnähere Gestaltung des Bildungssystems, Wählen ab 16 und die oftmals unübersichtliche Bürokratie in Deutschland.

Das Berliner Bildungsprojekt hat sich das bedarfs- und stärkenorientierte Lernen auf die Fahne geschrieben: Die jungen Erwachsenen entscheiden selbst, was wann und wo sie lernen. Die außerschulischen Kurse reichen von Gesang, Schauspiel und Modedesign bis zum Lernlabor für das Nachholen von Schulabschlüssen.

Jugendbeirat wannseeFORUM diskutiert mit EJJ-Koordinatorin

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf Kinder und junge Erwachsene? Wie lässt sich die mentale Gesundheit von jungen Menschen stärken? Und wie können Jugend­freiwilligendienste attraktiver gestaltet werden? Zu diesen und vielen weiteren Themen kam Bettina Bundszus, nationale Koordinatorin für das EJJ, mit Mitgliedern des neu gegründeten Jugendbeirats der Stiftung wannseeFORUM ins direkte Gespräch.

Der Jugendbeirat ist das jugendliche Sprachrohr der Stiftung, die sich seit 70 Jahren der kulturellen und politischen Jugendbildung verpflichtet hat. Der Beirat berät in allen Stiftungsangelegenheiten, die junge Menschen betreffen und hat durch Stimmrecht im Kuratorium direkte Mitentscheidungsmöglichkeiten auf die Arbeit der Stiftung.

Junge Bonner*innen im Gespräch mit Jessica Rosenthal, MdB und IJAB-Direktorin Marie-Luise Dreber

#DeinEuropa x #internationalheart hieß es Ende Juli in Bonn. Im Jugendzentrum Kleiner Muck trafen sich junge Bonner*innen mit der Bundestagsabgeordneten Jessica Rosenthal und IJAB-Direktorin Marie-Luise Dreber zum Gespräch. Die jungen Menschen berichteten von ihren eindrucksvollen Erlebnissen im Jugendaustausch, vor allem mit Israel. Marie-Luise Dreber hatte eine klare Botschaft: "Wir brauchen weiterhin politische Unterstützung, damit alle Jugendlichen solche Erfahrungen machen können."

 Junge Bonner*innen nach dem Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Jessica Rosenthal und IJAB-Direktorin Marie-Luise Dreber

Poetry Slam meets Europe

Ende Juni hieß es in Bremen "Poetry Slam meets Europe". Einzige Voraussetzung für den Open-Air Poetry Slam, den der EuropaPunktBremen in Kooperation mit dem Slammer Filet Bremen organisierte: jeder Slam (Beitrag) muss einen Europabezug haben. Bei schönstem Sommerwetter traten sich im White Pearl Beach Club insgesamt sechs Slammer*innen gegenüber. Die Slammer*innen sprachen in ihren Stücken oft die schwierige Vergangenheit Europas an und zeigten ebenfalls, wie sie sich die Zukunft Europas vorstellen. Dabei behandelten viele das Thema Europa humorvoll, sie regten aber auch zum Nachdenken an. Der Wettbewerb war somit sehr inspirierend und die Zuschauer*innen zeigten sich sehr begeistert. Mehr lesen.

Poetry Slammer*innen bei einer Veranstaltung im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend in Bremen

Sommercon der Augsburger Medienscouts

Die diesjährige Summercon der Augsburger Medienscouts stand ganz im Zeichen des Europäischen Jahres der Jugend.
Die Medienscouts sind engagierte Jugendliche, die sich an ihren Schulen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien einsetzen. In der Europa-Ecke hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit Entscheidungsträger*innen der Stadt Augsburg ins Gespräch zu kommen, eigene politische Ideen zu formulieren und diese auf Plakaten auszuarbeiten. Anschließend konnten mit dem Künstler-Kollektiv „Die Bunten“ ein Europa-Graffito gestalten.

Medienscouts Augsburg im Gespräch mit Entscheidungsträger*innen

2. Sitzung der Stakeholder-Gruppe zum Europäischen Jahr der Jugend

Am 23. Juni fand die zweite Sitzung der Stakeholder-Gruppe zum Europäischen Jahr der Jugend (EJJ) statt. Die Stakeholder-Gruppe unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durch Beobachtung, Reflexion und Beratung bei der Umsetzung des EJJ in Deutschland. Sie besteht aus 17 Personen, die in unterschiedlichen Zusammenhängen in der Jugendarbeit sowie der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten und mit ihren Erfahrungen vielfältige Impulse in die Diskussionen zur Durchführung des EJJ einbringen.

Mitglieder der Stakeholder-Gruppe zum Europäischen Jahr der Jugend bei der 2. Sitzung im BMFSFJ in Berlin

Dieses Mal traf sich die Stakeholder-Gruppe, zur Freude aller, in Präsenz im BMFSFJ in Berlin, um an den guten Austausch der Videokonferenz im April anzuschließen. Zu Beginn berichtete Bettina Bundszus, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend des BMFSFJ und nationale Koordinatorin für das EJJ, über die Aktivitäten der Hausleitung des BMFSFJ. Beispielsweise diskutierte Bundesjugendministerin Lisa Paus mit Schüler*innen eines Berliner Gymnasiums über die Bedeutung der Jugend für ein friedliches Europa oder die Senkung des Wahlalters. Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im BMFSFJ, und Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, diskutierten beim Parlamentarischen Abend des Deutschen Bundesjugendrings unter dem Motto „Jugend gestaltet Europa“ mit Jugendverbandsvertreter*innen unter anderem darüber, wie die Bundesregierung das Engagement junger Menschen stärken kann. Sven Lehmann, Parlamentarischer Staatssekretär und erster Queerbeauftragter der Bundesregierung kam in Köln ins Gespräch mit jungen Menschen über Erfahrungen von Queers in Köln und Europa sowie den Auftrag der Bundesregierung und der EU für Schutz vor Diskriminierung zu sorgen.

Nach einem kurzen Update zur Kampagne „Dein Europa – Dein Jahr!“ kamen die Mitglieder der Stakeholder-Gruppe zu Wort und berichteten von ihren EJJ-Aktivitäten. Im Anschluss stellte die EU-Jugendvertreterin Sakiye Boukari den EU-Jugenddialog vor. Im Rahmen des 9. Zyklus werden bis zum 15. August Forderungen und Wünsche junger Menschen zu den Europäischen Jugendzielen #3 „Inklusive Gesellschaften“ und #10 „Ein nachhaltiges, grünes Europa“ gesammelt und über die EU-Jugendvertreter*innen in den gesamteuropäischen Prozess eingebracht. Diesen Input nahm die Gruppe zum Anlass zu überlegen, wie das EJJ genutzt werden kann, um den EU-Jugenddialog bekannter zu machen.

Gestärkt durch die Mittagspause beriet die Gruppe anschließend über ausgewählte EJJ-Aktivitäten des BMFSFJ im zweiten Halbjahr. Dabei sprachen sich die Mitglieder dafür aus, jungen Menschen in ihren Lebensräumen zu begegnen und dabei auch Orte in den Blick zu nehmen, die nicht direkt mit Jugendpolitik in Verbindung gebracht werden, z. B. Fußballstadien.

Mitglieder der EJJ-Stakeholdergruppe im Austausch

Schon in der ersten Sitzung der Stakeholder-Gruppe betonten die Mitglieder wie wichtig es sei, dass das EJJ über das Jahr 2022 hinauswirkt. Und so war es für die Gruppe nur folgerichtig, in dieser Sitzung die Entwicklung von Empfehlungen zur längerfristigen Wirkung des EJJ anzugehen. Nach einer Bestandsaufnahme forderte Moderatorin Sharon Maple die Teilnehmenden auf, Ballast abzuwerfen, um in einer Utopie-Phase Ideen ohne einschränkende Rahmenbedingungen zu spinnen. Zur bildlichen Untermalung hatte sie einen Ballon mitgebracht, der zu schweben begann, nachdem jede*r Teilnehmer*in eine genannte Einschränkung „über Bord“ geworfen hatte. In der anschließenden Strategiephase wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die in den nächsten Monaten Empfehlungen ausarbeiten werden. Das nächste Treffen der Stakeholder-Gruppe ist für Anfang Oktober geplant.

Be brave and travel: die bravel-Tour 2022

Junge Menschen dort erreichen, wo sie sind

Vier Orte, zwei Monate, eine Mission: Auf Festivals, Veranstaltungen und in Malls mit jungen Menschen über Auslandsaufenthalte sprechen. Das war das Ziel der bravel-Tour diesen Sommer. Jugendliche genau da erreichen, wo sie sind, und nach einer langen Zeit endlich wieder persönlich ins Gespräch kommen.

Bericht von Leonie Kirstein zur bravel-Tour 2022

Schluss mit Vorurteilen
Leider ist das Thema Auslandsaufenthalte noch oft von vielen Stereotypen geprägt. Es kostet eine Menge Geld, sei nur etwas für Gymnasiast*innen oder für Leute, die ihren Lebenslauf aufpimpen wollen. Die bravel-Kampagne macht es sich genau deshalb zur Aufgabe, mit solchen Vorurteilen aufzuräumen. Und zwar möglichst niedrigschwellig und authentisch während der bravel-Tour quer durch Deutschland. Die Hauptstadt war mit dem Tempelhof Sounds Festival dabei nicht nur der letzte Stopp, sondern auch das Highlight der Tour. Denn dass nach über zwei Jahren Pandemie endlich wieder Festivals stattfinden dürfen, sorgt bei vielen jungen Menschen für Enthusiasmus und Energie. Und dass bravel ein Teil davon ist, eröffnet viele Chancen, junge Erwachsene genau dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten.

Bravel Botschafterinnen vor dem Bravel-Art-Cube

Es braucht niedrigschwellige Angebote
Viele werden es kennen: Man kommt leichter ins Gespräch bei guter Musik und einem Bier. Genau das ist ein Grund, warum es solche niedrigschwelligen Angebote braucht! Denn nur, weil es viele (Beratungs-)Angebote gibt, hat vielleicht nicht jede*r Zugang dazu oder traut sich, persönliche Hürden zu überwinden.
Und wahrscheinlich kann bei einem solchen Gespräch auch das ein oder andere Vorurteil aus der Welt geschafft werden. Denn was in den Unterhaltungen deutlich wird: viele junge Menschen sind sich unsicher, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt, ins Ausland zu gehen und vor allem, was zu ihnen passt. Deswegen müssen wir miteinander ins Gespräch kommen, Unsicherheiten auflösen und vor allem: Stereotypen und Vorurteilen entgegenwirken. So wird es letztendlich auch möglich, junge Menschen zu empowern, sich für ihre Ziele einzusetzen und bravel zu ihrem Lebensmotto zu machen.

Eine Kampagne im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend
Die Aktionen der bravel-Kampagne finden im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend statt. Was zunächst sehr pathetisch klingt, entpuppt sich jedoch als wichtige Chance für junge Menschen in ganz Europa. Denn was Jugendlichen in den letzten beiden Jahren der Pandemie verloren gegangen ist, soll ihnen nun zurückgegeben werden. Mit vielen Veranstaltungen, Informationen und vor allem Mitspracherecht. Genau wie viele andere Kampagnen richtet sich auch IJAB-Kampagne bravel direkt an junge Menschen, um ihnen Chancen und Möglichkeiten für ihre persönliche Entwicklung aufzuzeigen.

 

"Jugend gestaltet Europa"

Unter dem Motto „Jugend gestaltet Europa“ kamen junge Menschen aus Jugendverbänden mit Mandatsträger*innen aus Bundestag und Bundesregierung sowie Vertreter*innen der Europäischen Union in den Dialog. Auf dem Podium diskutierten die Vorsitzenden des Deutschen Bundesjugendrings mit Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, und Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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Eine Gruppe Menschen steht draußen vor einem Europa-Banner

Komm raus! Diskussion und Markt der Möglichkeiten zu Mobilität in Europa

Die Corona-Pandemie hat unserere stark eingeschränkt. Darunter haben besonders junge Menschen gelitten, denn Covid-19 hat vielen Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend und der Europawoche organisierte das EUROPE DIRECT Dresden zusammen mit der Landeshauptstadt Dresden am 10. Mai eine Diskussionsrunde zum Thema Auslandsaufenthalte mit anschließendem Markt der Möglichkeiten zu Europäischen Mobilitätsprogrammen.

 

Sollte es besondere Programme geben, um die verpassten Möglichkeiten zu kompensieren? Haben die aufgrund der Pandemie Nicht-Reisenden nun einen beruflichen Nachteil? Ist das Interesse an Auslandsaufenthalten bei der Jugend gesunken? Lohnen sich kurze Auslandsaufenthalte überhaupt? Und stehen Mobilität und Nachhaltigkeit nicht in einem Gegensatz? Diesen und weiteren Fragen stellen sich der Dresdner Bürgermeister für Bildung und Jugend Jan Donhauser, Artem Ambrosimov als stellvertretendem Vorsitzenden im Stadtschülerrat und Nathan Schmidt vom Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH. Durch die Diskussion führte Emely-Marie Schäfer, Landesvorsitzende der Jungen Europäischen Föderalist*innen Sachsen.

Nach der Diskussion konnten sich Interessierte an den Ständen des kleinen Markts der Möglichkeiten informieren und Fragen zu Mobilitätsprogrammen wie dem Europäischen Solidaritätskorps, DiscoverEU oder dem idA-Programm stellen.

Queerbeauftragter Sven Lehmann x iJuLa!

Auch im Jahr 2022 sind #queerRights in europäischen Staaten immer noch verhandelbar – das darf nicht sein!
Im Austausch mit dem iJuLa – den intersektionalen Jugendlaboren im Veedel – in Köln sprach der Parlamentarische Staatssekretär und erste Queerbeauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann mit jungen Menschen über die Erfahrungen von Queers in Köln und Europa, den Auftrag der Bundesregierung und der #EU für Schutz vor Diskriminierung zu sorgen und die gelungene Arbeit des iJuLa als #SaferSpace für Queers und Betroffene von Mehrfachdiskriminierung.
Ein wunderbarer Austausch der klar zeigt: Jugend gestaltet Europa!
 

Schüler*innen im Gespräch mit Lisa Paus

Bundesjugendministerin Lisa Paus tauscht sich mit Schülerinnen und Schülern über Europa aus

Welche Rolle spielt die Jugend für ein friedliches Europa? Und wie können sich junge Menschen im Europäischen Jahr der Jugend einbringen? Darüber diskutierte Lisa Paus anlässlich des EU-Projekttages an Schulen mit rund 70 Schülerinnen und Schülern des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Zu den Gesprächsthemen gehörten die Europäische Union, die Bedeutung der Jugend für ein friedliches Europa der Zukunft, die Senkung des Wahlalters sowie das Europäische Jahr der Jugend.
 

Lisa Paus auf Podium in einer Schule

Zwischen Mobilität und Klimakrise

Bericht von Leonie Kirstein zum internationalen Online-Workshop „Future me“

DAS DILEMMA DER JUNGEN GENERATION

Auslandsaufenthalte, Lernmobilitäten, internationale Erfahrungen. Das alles wird für den Lebensweg junger Menschen immer wichtiger. Aber beim Thema Mobilität klingelt im Hinterkopf eine leise Alarmglocke – denn Mobilität ist nicht möglich ohne Reisen und Reisen steht immer wieder in der Kritik als einer der Hauptgründe für den Klimawandel. Ein Thema, das gerade für die Fridays-For-Future-Generation einen hohen Stellenwert hat. Wie können junge Menschen also dem Dilemma zwischen Mobilität und Klimakrise entkommen?

Auf junge Menschen hören
Wie könnte eine klimaneutralere Zukunft aussehen, wenn wir unserer Fantasie freien Lauf lassen dürfen? Mit dieser Frage startet der Workshop in einen lehr- und austauschreichen Tag. Es stellt sich schnell heraus, dass sich ein Großteil der Teilnehmenden Sorgen um die Zukunft unserer Welt macht. So entstehen Ideen von einem CO2-Account für jeden Menschen, über schwimmende Bauernhöfe und Gesetze zum Schutz der Weltmeere, hin zu Ressourcenkarten für eine fairere Verteilung von Lebensmitteln. Auch wenn diese Ideen erst einmal nur der Fantasie entspringen: Sie zeigen uns trotzdem, wo Probleme herrschen und welche Verantwortung wir heute tragen.

Auch das LEMOCC-Projekt hat diese Sorgen junger Menschen erkannt und evaluiert. Die Studie Listening to young people: Mobility for future reflektiert die Meinungen, Ideen und Probleme junger Menschen in Europa zum Thema Klimakrise und Mobilität. Zu den Oberthemen Politik, Pädagogik und Organisation werden im Workshop aufbauend auf die Studie Kernaussagen bearbeitet und bewertet. Und die Erfahrungen aus den unterschiedlichen Ländern zeichnen ein ähnliches Bild: Es gibt immer noch zu wenig Aufmerksamkeit für diese Themen und zu wenig Menschen, die selbst aktiv werden. Ein Grund, warum es genau solche Veranstaltungen braucht, in denen junge Menschen zu Wort kommen und diskutieren können.

„Wir sind die Generation, die diesen Planeten in Zukunft braucht!“
In einem Punkt sind sich an diesem Tag alle einig: Jugendliche müssen und sollen reisen. Sie sollen die Welt sehen, Kulturen erleben und Erfahrungen sammeln. Denn das ist ein wichtiger Teil des Erwachsenwerdens, des Über-Sich-Hinauswachsens. Auch wenn viele Projekte und Veranstaltungen in diesen Tagen online stattfinden, sind wir auch in diesem Punkt einer Meinung: Virtuelle Meetings ersetzen Erfahrungen im realen Leben nicht, oder zumindest nicht vollständig. Wo sollte also stattdessen angesetzt werden? In einem Aktionsplan werden die Einfälle der Jugendlichen zusammengetragen und konkretisiert. Herauskristallisiert sich die Meinung, dass insbesondere die Politik unter Zugzwang steht. Denn man macht es sich leicht, ausschließlich die Jugendmobilität an den Pranger zu stellen. Stattdessen sind generelle politische Veränderungen nötig, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, wie beispielsweise die Energiewende, eine Verringerung von Massentierhaltung oder der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Konkret wünschen sich die Jugendlichen günstigeres Zugfahren, einen Ausbau der Digitalisierung oder nachhaltige Materialien während des Aufenthaltes. Denn wie eine der Teilnehmenden zusammenfasst: „Wir sind die Generation, die diesen Planeten in Zukunft braucht!“ Und dafür ist ein Umdenken in vielen Lebensbereichen essenziell.

Welches Fazit lässt sich also aus Workshops wie diesem ziehen?
Klar ist, dass junge Menschen – gerade im Bereich Klimapolitik – sehr engagiert sind und ein großes Bewusstsein für ihr eigenes Handeln entwickelt haben. Es ist wichtig, das eigene Verhalten zu reflektieren und Themen wie Reisen und Mobilität zu hinterfragen. Trotzdem darf die Verantwortung nicht allein auf die junge Generation abgewälzt werden. Stattdessen sollte die Problematik aus mehreren Blickwinkeln betrachtet werden. Einen besonderen Stellenwert haben dabei Bildungseinrichtungen, die Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung vermitteln müssen. Aber auch die Politik, die einen wahren Unterschied machen kann. Und genau das soll der „Future me“-Workshop erreichen, wenn die Empfehlungen der jungen Teilnehmenden als Teil der abschließenden Projektpublikation, die sich an Praxis, Politik und Entscheidungsträger richtet, veröffentlicht werden. Denn nur so können nachhaltige Strategien verbreitet, umgesetzt und an die Bedürfnisse der (jungen) Menschen angepasst werden.

Generationengespräch mit Michael Kretschmer

Bericht von Leonie Kirstein zum Generationengespräch "Voice Your Vision" mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer

„Es ist nicht nur wichtig, über junge Menschen zu sprechen, sondern auch mit ihnen!“

Wie können Brücken zwischen der jungen und alten Generation geschlagen werden? Welche Themen spielen für junge Menschen eine Rolle und was ist dran an der Behauptung, Jugendliche seien politikverdrossen? Im Generationengespräch „Voice Your Vision“ mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sind es die Jugendlichen, die den Ton angeben. Anders als derzeit noch in vielen politischen Entscheidungsprozessen. Die große Frage der Veranstaltung lautet also: Wie kann man einen generationenübergreifenden Diskurs schaffen?

Dass junge Menschen andere Forderungen, Bedürfnisse und Ideen haben als die (in den meisten Fällen deutlich älteren) politischen Entscheidungsträger*innen wird oftmals zum Problem: Junge Menschen fühlen sich von Politik und Gesellschaft nicht ernstgenommen, sie fühlen sich alleingelassen und machtlos. „Meinungen von jungen Leuten, die sich engagieren und diskutieren wollen, werden sehr ernst genommen.“, entgegnet Michael Kretschmer zu diesem Thema. Trotzdem äußern die jungen Teilnehmenden der Online-Veranstaltung Sorgen und Zweifel über die Durchsetzbarkeit ihrer Wünsche. Ein Grund, weshalb sich junge Menschen immer häufiger von etablierten Parteien abwenden und zunehmend gesellschaftlichen Bewegungen oder Organisationen anschließen? Katharina Wolf, Vorsitzende der Europa-Union Sachsen, schlägt daher vor, man solle „nicht nur über, sondern auch mit jungen Menschen sprechen“. Ein Versuch, der an diesem Freitag vorgenommen wird. Denn wie sich zeigt, setzen sich viele junge Menschen mit politischen Themen auseinander, sie wollen Teil einer Veränderung sein und setzen sich für ihre Ziele ein. Von losen Ideen, über konkrete Pläne bis hin zu lauten Forderungen wird in diesem Gespräch fast alles geäußert. Beispielsweise wird mehr Platz für junge Menschen im öffentlichen Raum gefordert, ebenso wie eine bessere Aufbereitung von (europa-)politischen Themen an Schulen. Von Politikverdrossenheit keine Spur.

Aber kann diese Vielzahl an Ideen und Forderungen in einer 60-minütigen Videokonferenz besprochen werden? Die Realität zeigt leider: Das ist nur schwer machbar. Es ist jedoch ein Anfang und ein wichtiges Zeichen, um zu zeigen: „Wir sehen euch, wir hören euch zu und wir nehmen euch ernst“. Was es aber braucht sind umfassendere und niedrigschwellige Partizipationsmöglichkeiten für junge Menschen, denn nur so kann es möglich werden einander vernünftig zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu finden. Ein wichtiger Punkt für die Jugendlichen ist hierbei außerdem das Thema Inklusion. So wird bemängelt, dass derartige Veranstaltungen in der Regel nur Menschen erreichen, die bestimmte Kriterien erfüllen: Privilegiert, hoher Bildungsgrad, Wohnort Großstadt. Angebote der politischen Partizipation müssen also nicht nur attraktiver für junge Menschen, sondern auch inklusiver werden. Philipp Niese von der VILLA Leipzig zeigt, wie das funktionieren kann: Gemeinsam mit dem Junior Team Europa setzt er sich zum Beispiel für langfristige politische Bildungsprogramme und inklusive Angebote in der politischen Bildung ein. Workshops und Projekttage, in denen junge Menschen selbst aktiv werden können gehören zu seiner Arbeit.

Das Fazit der Diskussion lautet also: Aufklärung, Bildung und Partizipation für alle jungen Menschen möglich machen. Denn wie der Ministerpräsident konstatiert: „Das Engagement [der Jugend] ist maßgeblich für die Zukunft Europas.“

Mehrsprachigkeit in Europa – Ein Leben mit und zwischen Sprachen

Wie ist es mehrsprachig aufzuwachsen? Wechselst du deine Persönlichkeit je nach Sprache? Ist der Begriff Muttersprache nicht irgendwie missverständlich? Wie wurde deine Mehrsprachigkeit im deutschen Bildungssystem gefördert? Welche Vorteile oder auch Hürden begegnen dir durch deine Mehrsprachigkeit?

Über diese und weitere Fragen diskutierten vier jungen Gäste, die alle mehrsprachig aufgewachsen sind mit Tanja Baerman, Leiterin der Vertretung der Freien Hansestadt Bremen bei der EU, bei einer virtuellen Veransanstaltung des EuropaPunktBremen. Die Veranstaltung war Teil der digitalen Reihe #MoinEuropa mit der der EuropaPunktBremen zu einer Reise quer durch Europa einlädt! Zugeschaltete Gesprächspartner*innen aus anderen Ländern berichten von spannenden aktuellen Themen und bieten so neue Perspektiven und tiefere Einblicke in die Situation vor Ort.

Virtueller Besuch im Europäischen Parlament

Wie setzt sich das Europäische Parlament zusammen, welche Rollen und Befugnisse gibt es und wie sieht eigentlich der Alltag im Europäischen Parlament aus? Diese und weitere Fragen hat Delara Burkhardt, Abgeordnete im Europäischen Parlament, jungen Menschen aus Schleswig-Holstein beantwortet, die sie im Rahmen einer Veranstaltung des Landesjugendrings Schleswig-Holstein virtuell (via Videoplattform Zoom) im Europäischen Parlament besucht haben. In dem spannenden Gespräch ging es neben der Arbeit im Parlament um jugendliches Engagement und Nachhaltigkeit. 

THE 25 PERCENT CONFERENCE

Bericht von Jannik Welp zur Konzeferzenz des 25 Prozent-Projektes

Das 25%-Projekt fühlte sich an, wie eine klassische Jugendkonferenz oder ein Jugendforum. Nur das, statt Gespräche über Kommunalpolitik oder ähnliches zu führen, gemeinsam mit jungen Menschen aus ganz Europa an Vorschlägen für die Zukunft gearbeitet wurde. Der Kongress ging einen Tag und wurde aufgrund der aktuellen Lage über Zoom organisiert. Ich bin mir sicher, dass es in Präsenz noch deutlich spannender gewesen wäre. Das Knüpfen von neuen Kontakten, die informellen Gespräch beim Essen, das Austauschen von Nummern oder Social Media Kontakten, um sich später einmal wiederzufinden. All das findet Online natürlich nicht wirklich statt. Vor allem, wenn der Zeitplan sehr eng getaktet und das Event sehr ergebnisorientiert gestaltet ist..

Logo 25% Projekt

Nichtsdestotrotz war es cool mit Menschen, die sich ebenfalls als junge Europäer:innen sehen, über das Leben in der EU zu sprechen. Worüber wir genau gesprochen haben? Es gab verschiedene Themen. Im Vorhinein konnte man sich aussuchen, an welchem von fünf Themenfeldern man arbeiten wollte. Ich habe mich zum Beispiel für das Feld “Digitalisierung und Bildung” entschieden. In diesen Gruppen wurde man dann direkt zu Beginn einer weiteren Untergruppe zugeteilt, um effektiv an Handlungsvorschlägen arbeiten zu können. Hier landete ich im Bereich “Digital Accessibility”.

Die Frage, wie man einen fairen und gerechten Zugang zu digitalen Medien für alle möglich machen kann, war durchaus spannend. Dabei ging es nicht nur um die Ausstattung Zuhause, freies WLAN oder möglichst inklusive Einsätze von Technik, sondern auch beispielsweise darum, was eine Verwaltung denn eigentlich leisten muss, wenn sie ihre Dienste digitalisieren will ohne jemanden dabei zurückzulassen. In der Diskussion mit den anderen ist mir auch nochmal aufgefallen, wie unterschiedlich die Probleme oder Situationen für junge Menschen eigentlich sind. Für die einen ist freies WLAN an öffentlichen Plätzen schon der Alltag, für andere ein ferner Wunsch. Gerade deshalb ist es denke ich wichtig, den Austausch junger Menschen in Europa und darüber hinaus noch viel intensiver zu gestalten und umgekehrt als junger Mensch auch die Chancen zu nutzen, die sich einem bieten. Nur so können wir uns gegenseitig verstehen und lernen, dass auch wenn es hier und da viele Unterschiede zu geben scheint, es sich immer lohnt an einem Strang zu ziehen und zusammenzuarbeiten. 
 
Ich hoffe, dass die Dinge, die wir an diesem Tag erarbeitet haben, zusammen mit den anderen Ergebnissen des “European Year of Youth”, die gesammelt wurden, wirklich in die Politik einfließen und nicht in einer Schublade verschwinden. Jugendkonferenzen sind eine gute Sache aber sie leben davon, dass die Jugendlichen, die daran teilnehmen, auch wertgeschätzt und ernst genommen werden. Wenn das Gefühl entsteht es passiert nichts und die gemeinsame Arbeit ist wirkungslos, verdirbt das die Lust auf Beteiligung. Aber deshalb: Fingers Crossed und abwarten. Mal schauen was unsere MEPs so geplant haben. ;) Ich für meinen Teil hoffe vor allem, dass solche Events bald wieder in Präsenz stattfinden können. Vor allem, um mehr von und über Menschen aus anderen Ländern lernen zu können. 

Artikel aus dem Pool of European Young Journalists

Die Pandemie als Wegweiser zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen?

Von Leonie Kirstein

Isolation, fehlende soziale Kontakte, Einsamkeit, keine Partys und kein Abschlussball – junge Menschen sind in den letzten zwei Jahren der Pandemie unumstritten auf der Strecke geblieben. Für die mentale Gesundheit hatte das deutliche Folgen: psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen haben sich beinah verdoppelt, wie Studien des UKE Hamburg zeigen. Dazu zählen vor allem depressive Symptome und Angststörungen, aber auch psychosomatische Symptome, wie zum Beispiel Bauch- und Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Niedergeschlagenheit. Wie haben also Jugendliche, die bereits vor der Pandemie mit ihrer mentalen Gesundheit zu kämpfen hatten, die Pandemie erlebt? Für ihren Artikel hat Jungjournalistin Leonie mit genau diesen Personen gesprochen. Du kannst ihn auf dem Europäischen Jugendportal lesen.

Junger Mann, der am Fenster raucht

Lassen wir uns von sozialen Medien unsere Meinung vorschreiben?

Von Mai Ly Le

Soziale Medien präsentieren dir lediglich Inhalte, die dir gefallen könnten. Doch was, wenn dir nicht nur Katzenvideos auf Basis des neulich angeschauten Katzenvideos angezeigt werden, sondern du nur noch ähnliche Meinungen in deinem Newsfeed findest?

Wovon lebt Demokratie? Von unterschiedlichen Meinungen. Von verschiedenen Weltbildern. Von Pluralismus. Eine echte und funktionierende Demokratie braucht Meinungsvielfalt und Diskussion.

Was ist nun aber, wenn die Meinungsvielfalt nicht gegeben ist? Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich Jungjournalistin May Li in ihrem Artikel auseinander. Du kannst ihn auf dem Europäischen Jugendportal lesen.

Social-Media-Gefällt mir-Symbol, dass 0 Herzen anzeigt

Der Pool of European Young Journalists

Du willst noch mehr Artikel und Geschichten darüber lesen, was junge Menschen in ganz Europa bewegt? Dann schau mal auf der europäischen Seite zum EJJ vorbei (die meisten Artikel sind auf Englisch verfasst).

Was ist eigentlich dieser "Pool of European Young Journalists" und wer sind die Autor*innen hinter den Texten? Hier stellen sie sich vor.

 

Auf die Augen

Video "Miteinander ins Gespräch kommen"

Zum Auftakt der Mitmachkampagne "Dein Europa - Dein Jahr!" sprach Bundesjugendministerin Lisa Paus am Europatag im Bundesjugendministerium in Berlin mit jungen Engagierten über deren Engagement in der Flüchtlingshilfe und die Arbeit von Jugendverbänden in Deutschland und der Ukraine. 

Video "Frag (d)eine Ministerin"

Mehr als 2.000 Besucher*innen und 112 Sprecher*innen, das war die siebte Ausgabe des Festivals TINCON Anfang Juni in Berlin. Mit dabei, Bundesjugendministerin Lisa Paus, die mit dem Rad zum Festsaal Kreuzberg kam und sich den Fragen der Jugendlichen zu Jugendarmut, Bildungsgerechtigkeit und Rentensicherung stellte und versprach, sich für die Senkung des Wahlalters auf 16 einzusetzen.

Video "Europa muss man selber machen"

Am 20.05.2022 wurden die Ergebnisse der EU-Zukunftskonferenz beraten. Anlässlich des Europäischen Jahres der Jugend ging es auch um die Frage, wie die Beteiligung junger Menschen in der EU wirkungsvoll gelingen kann.

European Pool of Young Journalists: A tour around the Citizens’ Panel in Dublin

Agnė aus Litauen und Mai Ly aus Deutschland sind als Teilnehmerinnen des europäischen Pool of Young Journalists im Februar nach Dublin gereist, um die Konferenz zur Zukunft Europas aus erster Hand zu erleben, mit Teilnehmern zu sprechen und sogar den Kommissar für Demokratie und Demografie zu interviewen. Das europäische Bürgerforum in Dublin war das erste einer Reihe von Foren im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas. Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und Ansichten kamen zusammen, um über Jobs, Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit, Bildung, Kultur, Jugend, Sport und digitale Transformation in Europa zu diskutieren. Sie gaben viele Empfehlungen zu diesen Themen ab, die nach Durchführung aller Foren dem Vorsitz der Konferenz, bestehend aus Europäischem Parlament, Europäischem Rat und  Europäische Kommission, in Form eines Abschlussbericht mit Vorschlägen für das weitere Vorgehen der EU, zur Weiterverfolgung vorgelegt werden. In ihrem Video teilen Agnė und Mai Ly ihre Erfahrungen rund um das Bürgerforum in Dublin.

Teilnehmende des Citizens' Panel in Dublin, die in Stuhlreichen in einem großen Raum sitzen

Auf die Ohren

Screenshot Plattform youthvoices.eu

Deine Ideen in aller Ohr

Sprich's an, verschaff deiner Idee Gehör! Klick dich auf die Plattform youthvoices.eu, höre die Meinungen anderer junger Leute zu den verschiedensten Themen und teile auch deine Stimme. Wie sieht zum Beispiel die Zukunft der Digitalisierung für dich aus oder was denkst du über Karrieremöglichkeiten für junge Leute in der Europäischen Union? Äußere deine Gedanken zu den Klimazielen der EU oder Bildungs- und Lernmöglichkeiten in Europa.

Screenshot des APuZ-Podcast-Covers "Kinder und Politik"

Podcast APuZ #10: Kinder und Politik

In der 10. Folge des Aus Politik und Zeitgeschichte-Podcasts der Bundeszentrale für Politische Bildenung/bpb spricht Moderator Holger Klein mit vier Kindern über ihre politischen Visionen und mit Pädagogin Sabine Andresen und Jugendforscher Simon Schnetzer über Schutz, Autonomie und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.

Junges Mädchen protestiert mit einem Plakat mit der Aufschrift „Ich lebe die nächsten 80 Jahre hier“

Podcast "StatGespräch zwischen Jung und Alt"

2022 ist das Europäische Jahr der Jugend (EJJ). Gleichzeitig werden Gesellschaften wie die unsere in Deutschland immer älter. Das stellt uns vor große Herausforderungen. Egal worüber wir aktuell diskutieren, wir landen immer wieder bei der Generationenfrage. Wie aber entwickelt sich die Bevölkerung in Deutschland? Wie wirkt sich der demografische Wandel aus? Und wie gehen junge Menschen damit um? Darüber sprechen im Podcast StatGespräch Bettina Sommer, verantwortlich für Demografische Analysen beim Statistischen Bundesamt und Katharina Swinka, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz.

Im Rahmen des EJJ hat das Statistische Bundesamt (Destatis) eine dreiwöchige Themenreihe gestartet. Auf der Destatis-Webseite sowie unter #JugendinZahlen auf Twitter und Instagram werden bis zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August spannende Beiträge zu Lebenswelt und Alltag junger Menschen veröffentlicht.

EYY Visual: Zeigt junge Frau daneben der Slogan "Voice Your Vision" und das Logo des European Year of Youth

Forum - Die Debatte im Inforadio: Was bringt das Europäische Jahr der Jugend?

Halbzeit beim Europäischen Jahr der Jugend (EJJ)! Doch hat es sich herumgesprochen, was das EJJ an Möglichkeiten der Teilhabe bietet? Oder geht es nur darum, gute Stimmung für Europa zu machen? Wie werden die Stimmen der jungen Generation in den Institutionen hörbarer? Was muss konkret angegangen werden, damit junge Menschen ihre persönlichen Ziele und ihre Visionen für die gesamte Gesellschaft in die europäische Debatte einbringen können?

In einer Zwischenbilanz diskutieren darüber im rbb24 Inforadio Moderator Harald Asel und seine Gäst*innen Aziz Bozkurt, Staatssekretär für Jugend, Familie und Schuldigitalisierung, Boris Mijatović, MdB Bündnis90/Die Grünen, Mitglied des Ausschusses für EU-Angelegenheiten, Emmeline Charenton, Junge Europäische Föderalisten und Cäcilia Hermes, Doktorandin und Mitarbeiterin Büro MdB Güler (CDU).

Logo des Podcasts Mikrofon und der Text Voices of Young Europeans

Podcast "VOICES OF YOUNG EUROPEANS"

Hör mal rein, was junge europäische Journalist*innen anlässlich des Europäischen Jahres der Jugend zu sagen haben! 12 junge Journalist*innen im Alter von 16 bis 30 Jahren aus 5 EU-Ländern sind Mitglieder dieser neuen Initiative, die die Europäische Kommission gemeinsam mit Eurodesk anlässlich des Europäischen Jahres der Jugend ins Leben gerufen hat! Zum Podcast auf anchor.fm

Tipps fürs Auslandsjahr zum Anhören.img

Tipps fürs Auslandsjahr zum Anhören

In einer gemeinsamen Podcastfolge von Eurodesk und dem Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) berichtet Lydia, die ein Jahr lang in Frankreich unterwegs war von ihren Auslands-Erlebnissen.

Textschnipsel bilden den Satz You are the change

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